Förderhinweise für Studierende

Im Rahmen des Seminars „Diagnose und individuelle Förderung“ werden Sie im Tandem ein Kind mit Schwierigkeiten im Mathematiklernen diagnostizieren und über einen längeren Zeitraum hinweg fördern.

Um Kinder angemessen beim Mathematiklernen unterstützen zu können und dementsprechend eine möglichst effektive Förderung zu ermöglichen, ist es unabdingbar, dass Sie sich mit den Denk- und Vorgehensweisen der Kinder auseinandersetzen. Dabei sollten Sie den Kindern stets Wertschätzung und Interesse an ihren Denkwegen und Handlungen entgegenbringen.

Wie können wir die Sicht- und Denkweisen der Kinder besser verstehen?

• Nehmen Sie eine passive Rolle ein 
• Geben Sie Kindern den Raum, ihre Denkwege zu erklären
  • „Erklär mir mal, was du dir gedacht hast.“
  • „Zeig mir mal, wie du das gelöst hast.“ 
• Fordern Sie auch bei richtigen Lösungen Erklärungen ein
• Bieten Sie den Kindern geeignetes Material am, um ihre Darstellungen und das Verbalisieren ihrer Handlungen zu unterstützen
• Eignen Sie sich im Vorhinein ein umfangreiches Fachwissen zu Hürden und Verstehensschwierigkeiten des Lerngegenstandes an

Wie können wie mit Schweigen umgehen?

• Stellen Sie Nachfragen, wie: „Worüber denkst du gerade nach?“

Wie gehen wir mit Fehlern um?

• Warten Sie zunächst ab, ob das Kind den Fehler selbst erkennt und korrigiert
• Lassen Sie die Kinder ihren Fehler durch geschicktes Nachfragen selbst erkennen 
• Setzen Sie unterstützend Material ein
• Erklären Sie den Fehler bei der Korrektur

Für die Diagnose und Förderung ist der Einsatz von Material elementar. Zum einen kann es als Unterstützung beim Rechnen dienen, zum anderen regt es aber auch ganz allgemein das mathematische Denken von Kindern an. Allerdings kann der Materialumgang von den Kindern nicht vorausgesetzt werden. Dieser muss explizit gelernt werden. Denn für einen angemessener Materialgebrauch ist das Verständnis für dessen Strukturen und Funktionen notwendig.