Seminarstruktur

Seminarstruktur

Einführung in die Seminarstruktur

Mit der gewählten Seminarstruktur wird das Ziel verfolgt, angehenden Lehrpersonen eine möglichst praxisnahe Ausbildung zu bieten. Im Fokus des Seminars "Diagnose und individuelle Förderung" steht dabei das diagnosegeleitete, verstehensorientierte und kommunikative Fördern von Kindern mit Schwierigkeiten beim Mathematiklernen am Förderzentrum der TU Dortmund. Das Seminar ist am Ende des Bachelor-Studiums angesiedelt, um die bisher erworbenen theoretischen Kenntnisse in der Praxis vertiefen zu können.


Eindrücke von Studierenden

„Das Seminar bietet sehr praxisnahes Arbeiten sowie viel Raum für individuelles Feedback und Fragen. Insgesamt bislang die beste Vorbereitung auf die spätere Zeit als Mathelehrer.“


Seminarkonzeption

Nicht alle Kinder entwickeln im Laufe der Grundschulzeit ein grundlegendes Verständnis mathematischer Beziehungen. Diesen Lernenden fehlen häufig wichtige arithmetische Grundkenntnisse und die Fähigkeit, ihr Wissen auf neue Problemfelder anzuwenden. Die nicht tragfähigen Vorstellungen und fehlerhaften Strategien der Schülerinnen und Schüler führen in der Sekundarstufe I oftmals zu gravierenden Problemen.

Vor diesem Hintergrund orientiert sich die Seminarkonzeption an den folgenden Leitfragen, um sowohl die Studierenden auf den späteren Beruf als Mathematiklehrerin und -lehrer gut vorbereiten zu können als auch um eine bestmögliche Förderung der Lernenden im Rahmen des Förderzentrums zu gewährleisten: 

  • Wie äußern sich Schwierigkeiten im Rechnen in der Grundschule / Sekundarstufe I?
  • Wie können sie diagnostiziert werden?
  • Wie kann eine adäquate individuelle Förderung aussehen?

Zur angemessenen Thematisierung dieser Fragen ist das Seminar in einen theoretischen und einen praxisbezogenen Teil gegliedert.

Im praxisbezogenen Teil werden die Studierenden im Rahmen des Förderzentrums an der TU Dortmund eigenständig diagnostisch tätig und übernehmen im Lerntandem die wöchentliche Förderung eines Kindes im LabprofiL über einen Zeitraum von zehn bis zwölf Wochen. Von diesem kontinuierlichen Förderprozess über einen langen Zeitraum profitieren sowohl die Lernenden als auch die Studierenden. 
Die Schülerinnen und Schüler müssen von den Studierenden nicht selbstständig gesucht werden, sondern werden im Rahmen des Förderzentrums bereits ausgewählt.

Der theoretische Teil beinhaltet die Blockveranstaltungen, in denen sich die Studierenden auf die Diagnose und die individuelle Förderung eines Förderkindes vorbereiten sowie das wöchentlich stattfindende Begleitseminar, in dem grundlegende diagnostische Aspekte, Hintergründe zu Schwierigkeiten beim Aufbau mathematischer Verständnisgrundlagen und konkrete Förderansätze in den Blick genommen werden. In der Seminarzeit wird zudem Raum für die Reflexion der durchgeführten Fördersitzung sowie die Vorbereitung und Besprechung der kommenden Fördersitzungen eingeräumt, die gemeinsam mit der Seminarleitung erfolgt. Nach der Seminarsitzung stellen die Studierenden die Förderpläne fertig und erhalten von der Seminarleitung eine individuelle Rückmeldung mit Tipps und Überarbeitungshinweisen.


Eindrücke von Studierenden

„Es ist super interessant und schön die Entwicklung des Kindes zu sehen und zu sehen, dass der Spaß und das Selbstvertrauen zurückkommen.“


Neben einer aktiven Teilnahme wird von allen Teilnehmenden die Planung, Durchführung und Reflexion der Fördereinheiten erwartet. Da die Förderung im Rahmen des Förderzentrums stattfindet, geht mit dem Seminar ein größerer Zeitaufwand einher, der von den Studierenden eine höhere Einsatzbereitschaft verlangt.

Nach erfolgreicher Seminarteilnahme wird daher auch ein Zertifikat über „vertiefende Kompetenzen im Bereich Diagnose und Förderung“ ausgestellt.

Seminarbestandteile

Mit der Teilnahme an dem Seminar decken die Studierenden innerhalb eines Semesters sowohl DiF I als auch DiF II ab.

  • 3 Blocktage (zwei davon vor Vorlesungsbeginn) (DiF I)
  • wöchentliches zweistündiges Seminar (DiF II)
  • wöchentliche einstündige Förderung im LabprofiL

Die genaue Organisation des Seminars wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Die Teilnahme an den Blockveranstaltungen und der wöchentlichen Förderung ist für alle Teilnehmenden obligatorisch.

 

Durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis innerhalb des Seminars soll den Studierenden eine Weiterentwicklung in folgenden Bereichen ermöglicht werden:

  • diagnostische Kompetenzen aufbauen und lernbegleitende Diagnose umsetzen
  • Denkwege der Schülerinnen und Schüler nachvollziehen und verstehen
  • individuelle Lernangebote entwickeln und erproben
  • Lernprozesse beobachten, didaktisch einordnen und adäquat anregen
  • Verantwortung für den Lernprozess des Kindes übernehmen
  • Lernklima schaffen, das die Schülerinnen und Schüler ermutigt, stützt, bestätigt, anspornt und herausfordert, damit sie wieder Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln und die Freude an der Mathematik zurückgewinnen können
  • Lehrerrolle kritisch reflektieren
  • Beratungskompetenz in Zusammenarbeit mit Eltern entwickeln
  • kompetenten Umgang mit der vorhandenen Heterogenität in der weiterführenden Schule entwickeln

Dabei steht die Seminarleitung den Studierenden stets unterstützend zur Seite.

Um diese Ziele erreichen zu können, werden in den wöchentlichen Seminarsitzungen einige fachdidaktische Inhalte besprochen, darunter auch:

  • Merkmale von Kindern mit Schwierigkeiten beim Mathematiklernen
  • mathematische arithmetische Basiskompetenzen
  • Diagnose und Förderung
  • Standortbestimmungen
  • Gesprächsführung
  • Materialeinsatz
  • Produktives Üben 
  • Sprachförderung 
  • Differenzierung 

Die Seminarleitung bezieht bei der Planung der Sitzungen Wünsche und individuelle Bedürfnisse von Studierenden, die sich im Laufe des Seminars ergeben, mit ein. Grundsätzlich wird  bei der Besprechung der Thematiken viel mit Praxisbeispielen in Form von eigenen oder fremden Videosequenzen gearbeitet, die den Lerninhalt verdeutlichen.


Eindrücke von Studierenden

„Mir hat es gut gefallen, dass man während des Seminars viel mit einbezogen wurde und auch Beispielsituationen aus den Förderungen reflektiert wurden."


Prüfungsformen und –leistungen

1. Studienleistung als Voraussetzung zur Teilnahme an der Modulprüfung:

  • Verfassen eines Diagnoseberichts: Planung, Durchführung und Auswertung der Feindiagnose
  • Abschlussbericht für die Eltern bzw. Lehrerkräfte
  • Konzeption und Auswertung der Abschlussdiagnose (schriftliche Standortbestimmung)
  • schriftliche Planung und Durchführung und Beobachtung der ca. 10 Fördersitzungen, ausführliche Reflexion der Förderung anhand ausgewählter Videosequenzen im Seminar (die Seminarleitung steht bei Fragen jederzeit unterstützend zur Seite)

2. Modulprüfung: Entwicklung einer Videovignette (benotet)

Erstellen eines Fallbeispiels, wie die Förderung einer grundlegenden mathematischen Kompetenz (z. B. Zahlvorstellung, Stellenwertverständnis, flexible Rechenstrategien etc.) auf Grundlage der Feindiagnose gestaltet werden kann

  • Zusammenstellung von verschiedenen Sequenzen unter Berücksichtigung eines Analysefokusses und unter Einbezug von Fachliteratur!

 

Linktipp: LabprofiL