Im Fokus des Konzepts Lehr-Lernlabor steht unter anderem die Professionaliserung von angehenden Lehrpersonen. Insbesondere die Förderung von diagnostischen Kompetenzen stellt dabei einen Schwerpunkt dar. Auf Seite der Lehramtsstudierenden sollen Lehr-Lernlabore dementsprechend eine sowohl theorie- und forschungsbasierte als auch praxisnahe Ausbildung ermöglichen (vgl. Lengnink & Roth, 2016, S. 1 f.).
Dazu lasssen sich Lehr-Lernlabore für Studierende auf den folgenden drei Ebenen charakterisieren:
Lehre im Labor:
- Betrachtung von Lehr-Lerngelegenheiten, welche gezielt Planung, Durchführung und Reflexion von Unterrichtssituationen und somit Verknüpfung zwischen Theorie und späterer Berufspraxis verbinden
- Kennenlernen von Unterrichtsmethoden, Lernumgebungen und Lernprozessen sowie eine praktische Anwendung des im Rahmen des Studium erworbenen Wissens
Lernen im Labor:
- Konzept des forschenden Lernens als Grundlage
- Möglichkeit, erworbenes Wissen anzuwenden und zu vertiefen sowie neue Kompetenzen zu erwerben
Unterrichten im Labor:
- Schaffung einer authentischen, komplexitätsreduzierten und experimentellen Lernumgebung durch methodische und didaktische Überlegungen
- Möglichkeit für ein selbstständiges Lernen sowohl für die Studierenden als auch für Schülerinnen und Schüler
(vgl. Fresen et al., 2018, S. 197)
Literatur
Fresen, Christine / Hußmann, Stephan / Nührenbörger, Marcus / Römer, Sina / Schmidt, Stefan (2018): Das LabprofiL - ein Labor für inklusionsorientierte Lehre und Entwicklungsforschung. In: Hußmann, Stephan / Barbara Welzel (Hrsg.): DoProfiL - Das Dortmunder Profil für inklusionsorientierte Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Münster: Waxmann.
Lengnink, Katja & Roth, Jürgen (2016): "Lehr-Lern-Labor Mathematik" als Ort der Forschung. Gießen und Landau. Verfügbar unter: http://www.dms.uni-landau.de/roth/veroeffentlichungen/2016/Lengnink_Rot…